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Une période importante de la vie, riche en expériences, touche à sa fin


Un article des Freiburger Nachrichten (en allemand)

Die abtretende Vize-Stadtpräsidentin Ursula Schneider Schüttel spricht von Synergien zwischen Gemeindemandat und Nationalrat.


Aldo Ellena


Ursula Schneider Schüttel erinnert sich an ihren Start im Gemeinderat: «Das war ein steiler Einstieg»


Fast 21 Jahre lang gehörte Ursula Schneider Schüttel dem Murtner Gemeinderat an, davon die Hälfte als Vize-Stadtpräsidentin. In ihrer Amtszeit trieb sie zahlreiche Projekte voran, nicht alle fanden ein glückliches Ende.


«Die vier Legislaturen waren eine spannende Zeit. Ich habe dabei viel erlebt», sagt Murtens Vize-Stadtpräsidentin Ursula Schneider Schüttel (SP). Per Ende Jahr verlässt sie den Gemeinderat. Auf eine weitere Legislatur hat sie verzichtet. «Nach fast 21 Jahren im Gemeinderat sieht man bei politisch eingebrachten Ideen schneller als jemand Neues mögliche Schwierigkeiten und Hürden anstelle des Potenzials.» Sie findet, es sei Zeit für frischen Wind und neue Betrachtungsweisen. Das regelmässige Zusammenkommen des Gemeinderates und die Diskussionen über Gemeindeprojekte werde sie vermissen. «Ich hoffe, den Kontakt aufrechtzuerhalten, um auf dem Laufenden zu bleiben», sagt die Gemeinderätin und fügt an: «Ich werde mich aber nicht einmischen in die laufenden Geschäfte.»


Ein Jugendhaus zum Verweilen

Geschäfte hat sie in ihrer Amtszeit zahlreiche vertreten: Zuerst im Ressort Soziales und Gesundheit während zehn Jahren, ehe sie in der zweiten Hälfte ihrer Amtszeit den Bereich Raum- und Verkehrsplanung verantwortete sowie das Amt der Vizestadtpräsidentin übernahm. Mit Freude blickt sie auf die Eröffnung des Jugendhauses Roxx zurück. «Das war das Ergebnis eines langen Prozesses und grossen Engagements aller Beteiligten. Endlich hatte Murten ein Jugendhaus, das zum Verweilen einlädt.» Der heutige Sozialdienst habe sich während ihrer Amtszeit professionalisiert und erstmals eine Leitung erhalten. «Vorher waren im Bereich Soziales einfach zwei, drei Sozialarbeitende und der Amtsvormund, wie er damals hiess, angestellt und als Gemeinderätin bearbeitete ich viel Operatives.»


Dass sie das Parkhausprojekt «Prinz von Tarent» auf dem Viehmarktplatz, trotz eines gelungenen Wettbewerbs, nicht zu einem Erfolg führen konnte, bedauert die 60-Jährige. «Ich finde es nach wie vor ein sehr gutes Projekt. Schade, dass es wegen der Finanzen und am Widerstand aus dem Generalrat gescheitert ist.» Das Parkhaus wäre mit einer Begegnungszone im Stedtli eine gute Kombination gewesen.


Die Nachtabschaltung der Strassenbeleuchtung war ein weiteres Geschäft, das in Murten für Gesprächsstoff gesorgt hatte. «Für dieses Vorhaben hatte ich vom Gemeinderat und vom Generalrat das OK. Die technischen Anpassungen an den Lampen wurden vorgenommen und die Nachtabschaltung eingeführt.» Mit dem Aufkommen der LED-Beleuchtung regte sich Widerstand gegen die Nachtabschaltung und der Generalrat verlangte, die Beleuchtung auf LED-Lampen umzurüsten. Ursula Schneider Schüttel spricht von einem Rückschritt: Zum einen sei gut investiertes Geld verloren gegangen, zum anderen werde mit einer LED-Beleuchtung nur Strom gespart. «Mir ging es mit der Nachtabschaltung nicht nur ums Stromsparen. Ich wollte auch die Lichtverschmutzung reduzieren.»


Bei der Erstellung einer Vereinbarung zwischen der Gemeinde und Tagesstätten habe sie ihr Wissen als Juristin einbringen können. Dass die Tarife für die Kinderbetreuung einkommensabhängig sind und so Familien mit geringem und mittlerem Einkommen unterstützt werden, sei ihr persönlich wichtig gewesen.




Sofort in die Exekutive

Besonders geschätzt habe sie bei ihren Geschäften den Austausch mit unterschiedlichen Personen. «In der Arbeitsgruppe Begegnungszone haben Leute mitgearbeitet, die offen für Änderungen und schliesslich von diesem Projekt überzeugt waren. Viel Kontakt zu Jugendlichen hatte ich, als ich zuständig war für die neue Skateranlage. Mit ihnen schaute ich, wo es dafür Platz hat, was sich realisieren lässt und wie sie finanziert werden kann.»


In den Gemeinderat wurde Schneider Schüttel 2001 gewählt. «Das war ein steiler Einstieg», sagt sie rückblickend. Denn als sie in Murten zum ersten Mal kandidierte, sei ihr gleich der Sprung in die Exekutive gelungen. Fünf Jahre zuvor war sie nach Murten gezügelt und hatte sich eigentlich für die Baukommission interessiert. «Doch Wahlen standen an und ich wurde für eine Kandidatur für den General- und den Gemeinderat angefragt», erinnert sie sich.


Konzentration auf Nationalratsmandat

Trotz ihres Ausstiegs aus der Gemeindepolitik soll ihre politische Karriere noch kein Ende haben. Ursula Schneider Schüttel sitzt für die SP im Nationalrat. Auf dieses Mandat könne sie sich nun noch stärker konzentrieren. Gleichzeitig wolle sie auch mehr freie Wochenenden haben.


Die Kombination eines Nationalrats- und Gemeinderatsmandats hat ihr zufolge Synergien ermöglicht: Auf Parlamentsebene könne sie darauf aufmerksam machen, welche Folgen Entscheidungen für Gemeinden haben, während sie frühzeitig wisse, was auf die Gemeinden zukommen werde. «Dass ich nicht nur die nationale, sondern auch die lokale Politik gesehen habe, hat mir ermöglicht, mit den Füssen auf dem Boden zu bleiben.»



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